Im Mühlviertel, genauer gesagt im Energiebezirk Freistadt, wird eine gute Mittagsverpflegung in Schulen groß geschrieben. Seit Anfang dieses Jahres begleiten wir sechs Gemeinden und ihre Schulküchen mit unserem „Mir schmeckt’s“ Projekt.

Mir schmeckt’s – kurzgefasst

Das Mir schmeckt‘s Projekt ist ein maßgeschneidertes Programm für Gemeinden, Städte und Regionen, denen eine richtig gute, leistbare und nachhaltige Mittagsverpflegung ihrer Kleinsten am Herzen liegt. Unsere Expert:innen begleiten die Gemeinden ein bis zwei Jahre lang. Mit den Küchen, Schulen und Kindergärten, Gemeindevertreter:innen und Eltern wird die aktuelle Verpflegungssituation analysiert, Ziele gemeinsam definiert und an deren Umsetzung gearbeitet. Die Erfolge werden zum Abschluss gebührend gefeiert, evaluiert und kommuniziert.

Was bisher im Energiebezirk Freistadt geschah

Rundum-Befragung

250 Eltern und Kinder aus den teilnehmenden Gemeinden Freistadt, Sandl, Hirschbach, Waldburg, Windhaag & Wartberg nahmen an einer Umfrage zu ihrem Mittagessen im Kindergarten und in der Volksschule teil. Auch die Erfahrungen von 20 Einrichtungen in diesen Gemeinden wurden eingeholt.

Küchen-Besuch

Die motivierten Köchinnen wollten wir natürlich persönlich kennenlernen und statteten ihnen im Frühjahr 2023 einen Besuch in ihren Küchen ab. Dabei konnten wir bereits erkennen, dass die Versorgung der Kids im Mühlviertel schon sehr gut umgesetzt wird. Es wird überall frisch gekocht, auch in kleinen Gemeinden. Die Köchinnen sind Vollprofis in gesunder Kinderküche, alle nehmen am Programm Gesunde Küche teil… Ist es nicht oft so? Diejenigen, die schon gut sind, wollen noch besser werden. Daher arbeiten wir auch sehr gern mit Gemeinden zusammen, die in diesem Bereich schon gut dastehen.
Beim Vor-Ort-Besuch fanden wir heraus, wo die Stärken der Küchen liegen und was die tägliche Arbeit der Köch:innen erschwert. Gemeinsam mit den Beteiligten suchten wir nach einfachen Lösungen. Schließlich wollen alle, dass langfristig gut für die Kinder gekocht werden kann. Außerdem ging es um die Frage, wie die Nachhaltigkeit gesteigert werden kann: Mehr Bio, weniger tierische Lebensmittel, mehr Regionalität, weniger Verschwendung.

Bitte zu Tisch! Ein runder Tisch mit 6 Gemeinden

Nach dieser umfassenden Analyse luden wir alle Beteiligten zu einem runden Tisch: 5 Moderator:innen, 6 Gemeinden, 35 Teilnehmer:innen, ein Zoom-Raum. Dieses Format war auch für uns neu und wir können sagen: Es hat sich bewährt! Unsere Moderator:innen präsentierten jeder Gemeinde ihre Ergebnisse unserer Analyse. Danach wurden mögliche Verbesserungen diskutiert sowie von den Beteiligten selbst Visionen für ihre Verpflegung und konkrete Zielsetzungen auf Papier gebracht. Immer wieder trafen wir uns alle in der großen Gruppe, um uns auszutauschen und Inspiration von einer Gemeinde zur nächsten zu tragen.

Beim runden Tisch achten wir darauf, dass es eine klare Zukunftsvision gibt und konkrete nächste Schritte, die in absehbarer Zeit auch erreichbar scheinen.
So können wir gemeinsam einen Etappensieg feiern und motiviert dranbleiben.

Vision und Ziel – ein Beispiel:

Vision:
„Unsere Kinder bekommen täglich ein gesundes Essen aus 100% Bio-Lebensmitteln.“

Kurzfristiges Ziel:
„Bis Ende 2023 den Fleischanteil um 20% reduzieren und den Bio-Anteil auf 20% erhöhen.”

Köchinnen haben Spaß
Mir schmeckts Praxisbild

Gesagt – getan: Umsetzung im Gange

Die Umsetzung in den Gemeinden und Küchen läuft noch bis Ende Februar 2024. Wir beraten in einem Abstand von ein bis zwei Monaten, fragen nach den Fortschritten und räumen auftauchende Hürden aus dem Weg.

Kochkurs mit Bio-Botschaft

Teil der Umsetzung ist auch ein Kochkurs mit unserem Kooperationspartner Mathias Gorfer. Der Koch und Biobotschafter schaffte es, den Bio-Anteil der Verpflegung in einem Altenheim von 0 auf 90 Prozent zu erhöhen – und das mit nur 26 Prozent mehr Wareneinsatz. Ein absolutes Vorzeigeprojekt! Beim Kochkurs mit sechs Schulköch:innen legte er dar, warum er Bio einfach besser findet und wie der Einsatz von mehr Bio-Lebensmitteln ohne Kostenexplosion gelingen kann. Es wurden gemeinsam kreative Ideen entwickelt, drei Kinder-Lieblingsgerichte in biologisch-vegetarischer Form sogleich zubereitet, liebevoll angerichtet und mit geladenen Eltern und Kindern gemeinsam genossen. Den Kindern hat es offensichtlich geschmeckt, zum Glück gab es für Feinschmecker noch einen Nachschlag.

Kochkurs Biobotschafter Mathias Gorfer
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„Im Mühlviertel haben wir mit unseren Frischküchen in jeder Gemeinde schon sehr hohe Standards. Wir wollen stets am Ball bleiben, uns weiterentwickeln und die Schulverpflegung zukunftsfit machen. Der Verein ZUKUNFT ESSEN unterstützt uns im Mir schmeckt’s Projekt dabei.“

Dipl.-Ing. Sonja Hackl, KEM Mühlviertler Kernland

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Neugierig? Werft einen Blick auf die Seiten unserer Kooperationspartner:

www.biobotschaft.at 
www.energiebezirk.at/mir-schmeckts

Kategorie: Allgemein

Veröffentlicht am: 2. November 2023